Wahl Logistik-ManagerIn 2016 | Wahl Logistik-Start-up 2016

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Hybrid-Lastenfahrrad für die Citylogistik

Gründer/Partner: 

  • Mario Eibl
  • Oskar von Hanstein

Gründungsjahr: 2013

Worin sehen Sie die Innovation Ihres Produkts?

Mario Eibl: Unser Produkt baut auf einem Hybridantrieb aus Elektromotor und menschlicher Leistung auf. Das System wird in der Fachsprache „Pedelec“ (Pedal electric assistance) genannt. Gängige Lastenräder wurden ursprünglich für Privatnutzer und nicht für den professionellen Logistikmarkt entwickelt. Die auf dem Markt befindlichen Produkte entsprechen daher nicht den Bedürfnissen der Logistikanbieter. Unser Produkt setzt auf den Transport von Lasten in Standardgrößen und lehnt sich daher bei den Auflageflächen an der Europalette an. Es gibt zwei Größen: im Format einer ganzen oder einer halben Europalette. Wir haben eine spezielle Vollfederung entwickelt, mit der bei der Essenszustellung oder auch bei Supermarkteinkäufen die Produkte gut geschützt und in stabiler Lage transportiert werden können. Während der Entwicklung wurden alle diese Eigenschaften auch in Zusammenarbeit mit dem Bereich Fahrzeugdynamik der TU Wien in Simulationen getestet. Der Motor wurde speziell für diese Anwendung gemeinsam mit Miba, einem bekannten oberösterreichischen Automobilzulieferer, gebaut. Da unsere Fahrzeuge immer wieder zu einem zentralen Verteiler-Hub zurückkommen sollen, werden die Lastenräder dort über ein Tauschakkusystem versorgt.

Welchen Nutzen haben die Kunden?

Mario Eibl: Es sind Fahrradbotendienste mit spezifischen Anforderungen auf uns zugekommen. Die Konsumenten verlangen immer häufiger same-hour- oder same-day-delivery, aber die Ware, die innerstädtisch geliefert werden soll, passt nicht mehr in die Rucksäcke der Boten. Unser Produkt ist um 25 % schneller unterwegs als herkömmliche Lastenräder, und das bringt dem Anwender einen ­beträchtlichen Kostenvorteil. Es ist ein schmales Dreirad, mit dem man ohne einen Extra-Ständer auf dem Gehsteig direkt vor der Tür parken kann und nicht mehr umpacken muss. Die Zusteller können dank der Abmessungen auch die normalen Fahrradwege nutzen.

Wie wurde die Gründung des Unternehmens gefördert?

Mario Eibl: Die Entwicklung bis zum derzeitigen Prototypenstadium haben wir über eigenes Kapital aus unserer Beratungstätigkeit, über Fördergelder (AWS, Wirtschaftsagentur Wien, FFG) und Bankkredite finanziert. Zurzeit sind wir in einem ­Accelerator-Programm des Impact Hub Vienna. Die nächste Projektphase ist die Kleinserienfertigung von bis zu 50 Fahrzeugen. Hier haben wir mittlerweile ein deutsches Unternehmen gefunden, das für uns die Produktion übernehmen wird. Wir sind derzeit auf der Suche nach einem Business-Angel, der uns in dieser Phase nicht nur mit seinem Know-how und seinen Kontakten unterstützt, sondern auch mit rund 350.000 Euro bei uns einsteigt.

Was sind Ihre Zukunftsvisionen?

Mario Eibl: Wir sind eines von 15 Partnerunternehmen im EU-Leuchtturmprojekt EMILIA (Electric Mobility for Innovative Freight Logistics in Austria), bei dem es um die Entwicklung von neuartigen Güterlogistikkonzepten für den urbanen Raum geht, die auf dem Einsatz von Elektrofahrzeugen basieren. Im Rahmen dieses ­Projekts wird unser Produkt von unseren Kooperationspartnern REWE und DPD in einem Feldversuch in der städtischen Paket- und Lebensmittelzustellung mehrere Monate lang getestet. In unserer Vision für die nächsten zehn Jahre wollen wir in dieser Nische natürlich zum Marktführer werden.

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